Der Impact von Employee Resource Groups

Beim dritten Diversity Breakfast des Jahres, am 20.6.2024, mit rund 100 interessierten Teilnehmer:innen befassten wir uns mit dem Impact auf Unternehmen durch Mitarbeiter:innen-Netzwerke, sogenannte Employee Resource Groups (ERGs).  

Zum Start des Online-Events ging es einerseits um eine Begriffsklärung sowie um die Vorteile – also den Impact aufs Unternehmen – und andererseits um einen kurzen geschichtlichen Abriss zur Entstehung von Employee Resource Groups. 

ERGs sind vor allem in den USA bereits populär und gewinnen zunehmen in ganz Europa und auch Österreich Bedeutung. Ziel dieser Gruppen ist es, Mitarbeitende mit gemeinsamen Interessen oder Eigenschaften, wie Herkunft, Geschlecht, Alter oder sexueller Orientierung, zu vernetzen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich gegenseitig zu unterstützen und zu fördern. Beispiele hierfür sind ERGs für Frauen, Karriereeinsteiger:innen, LGBTIQA+, Mitarbeitende mit Behinderungen oder aus verschiedenen Kulturen.

Employee Resource Groups stellen unter anderem eine moderne Methode zur Mitarbeiter:innenbindung dar. Diese von Mitarbeitenden selbst organisierten und geleiteten Gruppen fördern eine vielfältige und inklusive Arbeitsatmosphäre, die im Einklang mit der Mission, den Werten und Zielen des Unternehmens steht. 

Die Vorteile von ERGs sind vielfältig. Sie tragen zur Mitarbeiter:innengewinnung und -bindung bei, fördern die Vielfalt im Unternehmen, stärken firmeninterne Netzwerke und unterstützen die persönliche Weiterentwicklung der Mitarbeitenden. Zusätzlich können sie die Marktpräsenz erweitern und durch vielfältiges Engagement das Image des Unternehmens verbessern. 

Unternehmen sollten sich dabei zwei strategische Fragen stellen: 

  • Wie kann eine ERG das Unternehmenswachstum beeinflussen und neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen, indem sie ihren Mitgliedern eine Stimme gibt?
  • Wie kann eine ERG strategischer vorgehen, um sich positiv auf die Rekrutierung, das Engagement und den Aufbau einer positiven Unternehmenskultur auszuwirken? 

Im Rahmen einer Umfrage unter allen Teilnehmer:innen wurde sichtbar, das gut 1/3 noch keine ERGs im Unternehmen etabliert haben aber sich mit dem Gedanken auseinandersetzen. In weiter Folge war natürlich von besonderem Interesse wie man eine ERG im Unternehmen starten kann. 

Rebecca Caric, Trainerin und Beraterin im Diversity Think Tank hat die Wichtigkeit eines Business Case verdeutlicht. Zunächst sollte geprüft werden, ob die ERG zu den Bedürfnissen und Zielen des Unternehmens passt. Anschließend ist es von Bedeutung, die Unterstützung des Senior Managements zu sichern, idealerweise inklusive eines Budgets. Ein motiviertes Gründungsteam ist essenziell, um Mitglieder zu gewinnen und die ERG bekannt zu machen. Die notwendigen Ressourcen sind vor allem die Arbeitszeit der Mitarbeitenden und finanziellen Ressourcen für Events und Trainings. Und natürlich geht es darum die Aktivitäten der ERG zu kommunizieren und alle Maßnahmen laufend auf Wirksamkeit zu prüfen. 

Am Ende des inhaltlichen Inputs wurde noch auf die besondere Bedeutung von inklusiven Räumen hingewiesen. Es geht keinesfalls darum, exklusive „Jammer-Clubs“ zu schaffen, sondern vielmehr darum, wertvolle Netzwerke für alle – auch für „Nicht-Betroffene“, sogenannte Allies – zu kreieren. Und tatsächlich kann jede Person einen wertvollen Beitrag leisten und ein Ally sein, ein:e Verbündete:r. Menschen, die zwar kein Teil einer unterrepräsentierten oder diskriminierten Gruppe sind, diese aber unterstützen. Dafür nutzen sie ihre privilegierte Position und zeigen Haltung nicht nur durch Worte, sondern mit aktiven Taten.  

Good Practice – Beispiel: BunterBund, Come as you are & ErsteABILITY

Im Anschluss an den inhaltlichen Input wurden drei Good Practice Beispiele vor den Vorhang geholt die unterschiedlicher nicht sein konnten. Durch die Präsentationen der drei Beispiele wurde sichtbar, dass es mangifaltige Wege gibt eine ERG zu gründen und im Unternehmen bzw. auch gänzlich außerhalb als Verein nachhaltig zu etablieren. 

So arbeitet Coca-Cola HBC Österreich z.B. mit „Come as you are“, einem übergreifenden Diversitäts-Netzwerk mit zahlreichen Aktivitäten abgestimmt auf die jährlichen Fokus-Themen und fördert darüber hinaus noch zwei Coke Community Groups (CCG) mit dem Titel „Women’s Inspirational Network“ zur Förderung von Frauen und „ReMentorMe“ zum Erfahrungs- und Wissensaustausch über Generationen hinweg. 

Die Erste Group stellte im Rahmen des Breakfast mit „ErsteABILTY“ ein Netzwerk für, von und mit Menschen mit Behinderungen vor, welches nur eines von vier ERGs in der Erste Group darstellt. Die Präsentation zeigte, dass die Lebensrealitäten von Menschen genauso unterschiedlich sind wie auch ihre Behinderungen. Die Auseinandersetzung z.B. mit dem Thema Barrierefreit hilft nicht nur Menschen mit Behindeurngen sondern ermöglich den Zugang für alle Menschen. 

Das es außerhalb einer klassischen Unternehmensstruktur auch kreative Wege gibt eine ERG zu gründen langfristig zu veranken, zeigte das Netzwerk „BunterBund“, der sich selbst als parteiloser, gemeinnütziger und unabhängiger Verein zur Förderung von LGBTQIA+ Interessen im Bundesdienst bezeichnet. In der Präsentation wurde dargestellt welche Herausforderungen damit verunden sind, Personen im Bundesdienst – über Ministerien, Behörden und strukturellen Hürden hinweg – zu erreichen und zu vernetzen. Diese nicht einfache Aufgabe wurde schlussendlich mit zahleichen Erfolgen und Auszeichnungen gewürdigt.  

Alle drei Beispiele haben gezeigt wie, warum und wozu es sich lohnt eine ERG im eigenen Unternemen bzw. der eigenen Organisation zu starten. Und dazu aufgerufen eines zu tun: nämlich einfach machen. ❤️ 

Unsere Frühstücksspende

Die Teilnehmenden aus Wien wurden auf Wunsch wieder mit einem Frühstückspaket versorgt. Für alle anderen Teilnehmenden verwandeln wir das Frühstück diesmal in eine Spende an den Verein NACHBARINNEN, die Personen, die in eine soziale Schieflage gekommen sind, dabei zu unterstützen sich und ihr Leben neu zu sortieren und zu verändern.  

Die ausgebildeten Sozialassistentinnen arbeiten im öffentlichen Raum und besuchen die Menschen in ihren Wohnungen. Sie bieten den betreuten Familien Methoden und Strategien zur positiven Veränderung der eigenen Lebensverhältnisse an. Und das in der eigenen Erstsprache. Ziel ist es die eigene Motivation durch Selbstermächtigung zu aktivieren. Integration, die durch professionelle Begleitung aus der eigenen Community wächst. 

Wenn Sie individuell unterstützen möchten, tun Sie das bitte hier: 

Verein NACHBARINNEN in Wien 
Hypo Niederösterreich 
IBAN: AT16 5300 0001 5516 4441 
BIC: HYPNATWW 

Wir freuen uns auf weiteren Austausch bei unserem nächsten Event zum Thema „Geschlechtliche Vielfalt im Unternehmen: So gelingt nachhaltige Inklusion!“ und laden Sie herzlich ein zu unserem Diversity Breakfast am 17. Oktober 2024 ein. Die Anmeldung ist ab sofort möglich. Melden Sie sich bitte direkt hier unten für unseren Newsletter an, dann erinnern wir Sie zeitgerecht an alle kommenden Termine. 

Mit freundlicher Unterstützung von:
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Logo COME AS YOU ARE
Logo arbeitswelten
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